Sächsische Seidenblumen im Knopfloch - Herr von Welt

Sächsische Seidenblumen im Knopfloch

Seit 1834: handgearbeitete Seidenblumen

Ein­zeln in auf­wän­diger Hand­ar­beit ge­fertigte Knopf­loch­blumen wer­den be­reits seit 1834 im ma­ler­ischen Seb­nitz nahe der böhmischen Grenze her­ge­stellt. Schon Goethe schwärmte in sei­nem Faust von den schönen sächsischen Blüten: "Denn wir hal­ten es ver­dienst­lich, Lo­bens­würdig ganz und gar, Un­sere Blu­men, glän­zend künst­lich, Blühen fort das ganze Jahr."

Der Versand der Sebnitzer Seidenblumen

Aus dem Archiv: Blumenschmuck wird in die ganze Welt versendet

Ihre Blüte er­lebte die Kunst­blumen­her­stel­lung in der Zeit um 1900: Mehr als 200 Ma­nu­fak­turen mit fast 15.000 Be­schäftigten fertigten teils in Heim­arbeit sei­dene Blu­men und lieferten in die ganze Welt. Bis Ende der zwan­ziger Jahre deck­ten diese Fir­men drei Vier­tel des welt­weiten Be­darfs. Ein wich­tiger Markt ist von je­her die Mo­de­branche. Man denke hier allein an den üppigen Blu­men­schmuck der Da­men­hüte - aber auch an die un­ver­zicht­bare Bouton­nière, die Knopf­loch­blume am Re­vers ele­ganter Her­ren.

Die filigrane Boutonnière aus der Manufaktur

Deutsche Kunstblume Sebnitz: Stanzformen im Archiv

Beeindruckend: nur ein paar der historischen Stanzeisen

Be­son­ders be­liebt bis heute: weiße Nelke, rote Nelke und immer wie­der das schlichte Vergissmeinicht. Heute "blümeln" nur noch wenige Mit­arbeiter an der Elbe. Das Er­geb­nis: filigrane Knopf­loch­blumen von aus­ge­suchter Qualität. Hier wird je­des De­tail in Hand­arbeit und mit höchster Präzision aus­ge­ar­beitet. Im Bild oben zu sehen: die historischen Stanzformen, die unseren Boutonnières auch heute noch ihre Form verleihen. So ent­stehen hauch­zarte Kunst­werke fern­ab von Poly­ester und Papier. Hier zählt die Hand­arbeit unter Ver­wen­dung von mittels Kartoffel­stärke und Ge­latine ver­festigter Seide, Taft und Seiden­samt sowie ein sorg­sam mit Seiden­fäden um­wickelter Draht.

Das Revival der Knopflochblume

Si entsteht ein Seidenblatt für unsere Boutonnières

Tradition: Jedes Unikat wird von Hand geprägt und gestanzt

Und noch ein Zitat, dies­mal von Oscar Wilde, zum Thema: "Eine wirk­lich tadel­lose Knopf­loch­blume ist das ein­zige, was Kunst und Natur ver­bin­det." Heute sieht das dann so aus: Von den ehe­mals rund 200 Ma­nu­fak­turen in der Sächsischen Schweiz existieren heute noch zwei Be­triebe - spe­zial­isiert auf na­tur­ge­treue Blu­men für De­ko­ra­tionen, Opern­inszenierungen, mo­dische Acces­soires und Haute Couture. Die Knopf­loch­blume des Herrn, die Bouton­nière ge­hört von je­her da­zu, ge­riet lange in Ver­ges­senheit und er­lebt heute ihr ver­dientes Re­vival. Im Bild zu sehen: Handarbeit wird wie eh und je großgeschrieben.

Pflege­hin­weis für Ihre seidene Boutonnière

So kommt die Farbe auf die seidene Knopflochblume (Boutonnière)

Kunstvoll: die farbliche Gestaltung der seidenen Blüten

Reinigen Sie ihre fili­grane Knopf­loch­blume nie­mals mit Was­ser, son­dern aus­schließlich mit einem Pin­sel oder Fön (kalt). Neben den nach historischen Rezepten hergestellten Farben kommt auch Gelatine bei der Herstellung unserer filigranen Kunstwerke zum Einsatz. Der Clou ist übrigens die Be­festigung der Bouton­nière: Ein schlau­fen­artiger Stängel, der mit Seide um­wickelt wurde, spreizt sich nach dem Ein­stecken ins Knopf­loch leicht aus­einander. Das wirkt natürlich, sitzt fest - und es kom­men we­der Na­deln noch Klam­mern zum Ein­satz.

Herstellung von Seidenblumen aus Sebnitz

Frau Krüger "blümelt" unsere Boutonnières in Handarbeit

In der Oper gilt: den schwe­ren Man­tel an der Gar­de­robe ab­ge­ben und erst dann die Bouton­nière aus der Schach­tel nehmen und an­legen. Hier im Bild sehen Sie übrigens Frau Krüger, die fast alle Boutonnières für Herr von Welt einzeln in Handarbeit fertigt. Tipp für den, der sich (noch) nicht traut: unsere Mini-Boutonnières.

Text: Andreas Thenhaus

Fotos: Sven Höhne, René Gaens

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